Symptome richtig deuten: Woran Du eine Glutenunverträglichkeit erkennst

Symptome richtig deuten: Woran Du eine Glutenunverträglichkeit erkennst

Viele Menschen leiden unter chronischer Müdigkeit, Verdauungsproblemen oder diffusen Beschwerden, ohne die Ursache zu kennen. Eine Glutenunverträglichkeit gehört zu den möglichen Auslösern – wird jedoch häufig nicht erkannt, weil die Symptome unspezifisch sind. In diesem Artikel erfährst Du, woran man eine Glutenunverträglichkeit erkennt, welche Anzeichen typisch sind und wie Du Schritt für Schritt zu einer fundierten Diagnose gelangst.

Woran merkt man eine Glutenunverträglichkeit?

Die Beschwerden treten meist schleichend auf und können den Alltag erheblich beeinträchtigen. Typisch sind:

  • Blähungen, Bauchschmerzen oder wechselhafte Verdauung

  • Völlegefühl, Übelkeit nach dem Essen

  • Chronische Müdigkeit, Konzentrationsstörungen ("Brain Fog")

  • Hautprobleme wie Ekzeme oder Juckreiz

  • Eisenmangel ohne erkennbare Ursache

  • Stimmungsschwankungen oder depressive Verstimmungen

Gerade weil diese Beschwerden bei vielen anderen Erkrankungen vorkommen, ist die Erkennung einer Glutenunverträglichkeit oft schwierig. Die Betroffenen erleben einen langen Leidensweg, bevor sie eine klare Diagnose erhalten. Viele wechseln von Facharzt zu Facharzt – ohne Ergebnis.

Anzeichen für Glutenunverträglichkeit: Was nicht übersehen werden darf

Manche Symptome sind diskret und werden daher nicht mit der Ernährung in Verbindung gebracht. Zu den häufig übersehenen Anzeichen einer Glutenunverträglichkeit gehören:

  • Aufstoßen oder Reflux

  • Migräneartige Kopfschmerzen

  • Zyklusunregelmäßigkeiten

  • Gelenkbeschwerden ohne klare Diagnose

  • Schlafstörungen

Diese Symptome verbessern sich oft deutlich, wenn Gluten reduziert oder gemieden wird – insbesondere bei nicht-zöliakischer Glutensensitivität. Doch Vorsicht: Eine glutenfreie Diät ohne vorherige Abklärung erschwert die Diagnose erheblich.

Reizdarmsyndrom oder Glutenunverträglichkeit?

Wenn Du bereits Beschwerden hast und einen Zusammenhang mit glutenhaltigen Lebensmitteln bemerkst, ist es sehr wahrscheinlich, dass Du unter einem Reizdarmsyndrom leidest. Dieses Syndrom ist keine klare organische Krankheit, sondern eine funktionelle Störung des Darms. Der Darm reagiert empfindlich auf bestimmte Reize – darunter auch Gluten, Fruktane, Stress oder hormonelle Schwankungen.

Viele Patientinnen und Patienten mit Reizdarmsyndrom berichten, dass sie Brot, Pasta oder Gebäck nicht gut vertragen, aber keine klare Zöliakie vorliegt. Hier kommt oft eine Kombination aus mehreren Faktoren zusammen:

Gerade in stressigen Lebensphasen kann der Darm überempfindlich reagieren. Wer sich selbst gut beobachtet, merkt oft: Wenn die innere Unruhe steigt, verschlechtern sich auch die Verdauungsbeschwerden.

Glutenunverträglichkeit erkennen: Schritt-für-Schritt zur Diagnose

Um eine Glutenunverträglichkeit eindeutig festzustellen, ist eine strukturierte Vorgehensweise wichtig. Denn: Nur wenn Zöliakie, Weizenallergie und Fruktanintoleranz ausgeschlossen wurden, kann man von einer nicht-zöliakischen Glutensensitivität sprechen.

Testverfahren Ziel Empfehlung
Zöliakie-Bluttest Nachweis von Antikörpern Unverzichtbar zur Abklärung von Zöliakie
Inulin-Atemtest Fruktanintoleranz (FODMAPs) Bei Beschwerden nach Weizen, aber ohne Zöliakie
Weizenallergietest IgE-Test Bei Verdacht auf klassische Allergie
Eliminationsdiät Kontrolle der Symptomveränderung Nur begleitend und nie als alleinige Methode

Wichtig: Führe die Tests immer durch, bevor Du Gluten weglässt. Nur so erhältst Du ein zuverlässiges Ergebnis.

Wann solltest Du testen?

Wenn Du seit mehr als drei Monaten unter wiederkehrenden Beschwerden leidest und bisher keine Ursache gefunden wurde, ist eine Glutenunverträglichkeit eine mögliche Erklärung. Besonders dann, wenn Du eines oder mehrere dieser Merkmale erfüllst:

  • Beschwerden treten nach glutenhaltigen Mahlzeiten auf

  • Bisherige Behandlungen (z. B. bei Reizdarm) waren erfolglos

  • Es liegt eine Autoimmunerkrankung in der Familie vor

  • Du hast bereits andere Intoleranzen

Unser Zöliakie-Bluttest und der Inulin-Atemtest ermöglichen eine sichere Abklärung und sind bequem zuhause durchführbar.

Fazit: Glutenunverträglichkeit erkennen und gezielt handeln

Viele Menschen merken erst nach Jahren, dass ihre Beschwerden mit Gluten zusammenhängen. Die frühe Erkennung einer Glutenunverträglichkeit ist deshalb entscheidend, um unnötiges Leiden zu vermeiden. Besonders dann, wenn auch das Nervensystem belastet ist und ein Reizdarmsyndrom vermutet wird, braucht es einen ganzheitlichen Blick.

Nutze die Möglichkeit zur Klarheit:

  • Führe einen Zöliakie-Bluttest durch, um autoimmune Reaktionen auszuschließen

  • Teste mit dem Inulin-Atemtest, ob Fruktane Deine Beschwerden auslösen

  • Erkenne den Einfluss von Stress auf Deinen Darm und finde mit dem Vagusway-Coaching Wege zur inneren Ruhe

Je früher Du die Ursache kennst, desto gezielter kannst Du Deine Gesundheit unterstützen.

Geschrieben von: Bahtier Kurbanov