Borreliose testen: Welche Tests sinnvoll sind und worauf Du achten solltest
Test auf Borrelien: Wann ist eine Untersuchung notwendig?
Viele Menschen fragen sich nach einem Zeckenbiss oder bei anhaltenden Beschwerden: Sollte ich mich auf Borreliose testen lassen? Die Entscheidung fällt oft schwer, weil die Symptome der Borreliose sehr unterschiedlich und unspezifisch sein können. Es gibt keine klassische Borreliose-Symptomliste, die bei jedem Menschen gleich zutrifft.
Typische Beschwerden, die einen Test auf Borrelien sinnvoll machen können, sind unter anderem:
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Rötung der Haut an der Einstichstelle (Wanderröte)
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Gelenkschmerzen oder -entzündungen
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Nervenreizungen oder Gesichtslähmungen
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chronische Müdigkeit oder Erschöpfung
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grippeähnliche Symptome ohne erkennbare Ursache
Wenn eine solche Symptomatik besteht oder ein Zeckenbiss stattgefunden hat, ist ein Test auf Borrelien angebracht. Besonders sinnvoll ist er, wenn der Biss bereits mehrere Wochen zurückliegt und erste Beschwerden auftreten oder unklar bleiben.
Borrelien Antikörper : Was genau wird gemessen?
Der Nachweis einer Borreliose erfolgt in der Regel nicht durch den direkten Nachweis der Bakterien, sondern durch den Nachweis von Antikörpern. Das Immunsystem bildet diese Eiweiße als Reaktion auf die Infektion mit Borrelien.
Zwei Antikörperklassen spielen dabei eine Rolle:
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IgM-Antikörper: Treten in der frühen Phase der Infektion auf (erste 2 bis 4 Wochen)
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IgG-Antikörper: Bilden sich später und können monatelang oder jahrelang nachweisbar bleiben
Ein positives Testergebnis für IgM weist auf eine möglicherweise akute Infektion hin. IgG-Antikörper zeigen, dass der Körper Kontakt mit dem Erreger hatte – es muss aber keine aktive Infektion vorliegen. Wichtig ist die Kombination beider Werte und ihre klinische Einordnung.
Borrelien Antikörper Test: Wie verläuft die Laboranalyse?
Der Antikörpertest auf Borrelien erfolgt meist zweistufig:
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ELISA-Test (Enzyme-linked Immunosorbent Assay): Dient als Suchtest auf Borrelien-spezifische Antikörper.
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Immunoblot (Western Blot): Wird bei positivem oder grenzwertigem ELISA zur Bestätigung durchgeführt.
Dieses Vorgehen entspricht den aktuellen Empfehlungen der medizinischen Fachgesellschaften und bietet eine hohe Aussagekraft. Der Test erfordert eine Blutprobe, die in einem zertifizierten Labor analysiert wird.
Der Vorteil der Blutentnahme zu Hause: Sie ist sicher, diskret und auch ohne Arztbesuch durchführbar. Weitere Informationen findest Du hier: Borrelien-Antikörper-Test
Borreliose Test für zuhause: Wie zuverlässig sind Heimtests?
Ein Borreliose-Test für zuhause kann eine hilfreiche Option sein, insbesondere wenn Arzttermine schwer verfügbar sind oder zunächst eine eigenständige Abklärung gewünscht wird. Dabei handelt es sich um einen sogenannten Kapillarbluttest: Mit einer kleinen Lanzette wird aus der Fingerkuppe Blut entnommen und in ein spezielles Röhrchen gefüllt. Dieses wird dann sicher verschlossen und an ein medizinisches Fachlabor eingesendet, wo die Auswertung nach anerkannten Verfahren erfolgt.
Im Labor erfolgt der Nachweis von Antikörpern gegen Borrelien mithilfe etablierter Methoden wie ELISA und Immunoblot – dieselben Verfahren, die auch bei ärztlich veranlassten Tests eingesetzt werden.
Wichtig ist dabei die Qualität der Analyse und die Erfahrung des Labors mit Borreliose-Diagnostik. Die Kapillarblutentnahme zuhause ist bei korrekter Durchführung sehr zuverlässig und wird bereits in vielen anderen medizinischen Bereichen eingesetzt.
Davon abzugrenzen sind sogenannte Schnelltests, die ein Ergebnis direkt zuhause anzeigen. Diese sind aus mehreren Gründen kritisch zu bewerten:
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Sie prüfen meist nur auf einen einzigen Antikörpertyp
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Sie bieten keine Differenzierung zwischen IgM und IgG
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Die Qualität der Teststreifen kann stark variieren
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Falsch-negative oder falsch-positive Ergebnisse sind keine Seltenheit
Fachgesellschaften und Gesundheitsbehörden raten daher von Schnelltests zur Borreliose-Diagnostik ab. Wenn Du einen Heimtest in Betracht ziehst, achte deshalb darauf, dass es sich um einen Labortest mit medizinischer Auswertung handelt.
Mehr Informationen zum geprüften Kapillarblut-Heimtest findest Du hier: Borrelien-Antikörper-Test
Borreliose Test selber machen: Was Du beachten solltest
Ein „Borreliose Test selber machen“ bedeutet in der Regel, dass Du die Blutentnahme eigenständig zuhause durchführst. Dabei ist es wichtig, die Anleitung des Anbieters genau zu befolgen. Fehler bei der Blutentnahme oder beim Versand können das Ergebnis beeinflussen.
Folgende Punkte solltest Du beachten:
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Wasche Dir gründlich die Hände und nutze das mitgelieferte Desinfektionsmittel
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Entnimm das Blut nach Anleitung, idealerweise im Sitzen
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Verwende das gesamte Probenmaterial wie beschrieben
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Achte auf zügigen Versand, um die Qualität zu sichern
Ein solcher Test ersetzt keine medizinische Diagnose, kann aber eine wertvolle Entscheidungshilfe sein, vor allem wenn Arzttermine schwer verfügbar sind oder Du zuerst Klarheit für Dich selbst gewinnen möchtest.
Borreliose Test kaufen: Worauf Du bei der Auswahl achten solltest
Nicht jeder Test ist gleich gut. Wenn Du einen Borreliose-Test kaufen möchtest, solltest Du auf folgende Kriterien achten:
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Zusammenarbeit mit zertifiziertem Labor
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Zwei-Stufen-Testsystem (ELISA + Immunoblot)
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Medizinische Auswertung durch Fachpersonal
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Transparente Ergebnisdarstellung
Tests, die nicht nach diesen Standards arbeiten, können falsche Sicherheit geben – entweder durch falsch-negative oder falsch-positive Ergebnisse. Gerade bei einem komplexen Thema wie Borreliose ist eine präzise Diagnostik entscheidend.
Wähle deshalb einen Anbieter, der medizinisch begleitet ist und im Idealfall auch Kontaktmöglichkeiten für Rückfragen anbietet. Unser Test erfüllt alle genannten Qualitätskriterien und ist über folgenden Link erhältlich: Borrelien-Antikörper-Test
Borrelien nachweisen: Möglichkeiten und Grenzen
Borrelien selbst direkt nachzuweisen ist schwierig. Die Bakterien befinden sich meist nicht im Blut, sondern im Gewebe. Deshalb wird der Nachweis fast immer indirekt geführt – über die Reaktion des Immunsystems.
Das bedeutet: Antikörper gegen Borrelien sind das wichtigste diagnostische Kriterium. In besonderen Fällen kann auch ein direkter Nachweis versucht werden, etwa durch eine PCR (Polymerase-Kettenreaktion) aus Gelenkflüssigkeit, Hautbiopsien oder Liquor. Diese Verfahren sind jedoch Spezialuntersuchungen, die nicht routinemäßig eingesetzt werden.
Die serologische Diagnostik – also der Antikörpernachweis – bleibt deshalb der Goldstandard. Sie bietet einen guten Kompromiss aus Verfügbarkeit, Aussagekraft und Praxistauglichkeit.
Borrelien Dunkelfeldmikroskopie: Eine umstrittene Methode
Die Dunkelfeldmikroskopie ist eine spezielle Form der Lichtmikroskopie, die gelegentlich zur Untersuchung von lebendem Blut eingesetzt wird. Einige alternative Anbieter behaupten, dass sich damit auch Borrelien nachweisen lassen. In der Schulmedizin wird diese Methode jedoch kritisch gesehen, da es keine standardisierten Kriterien und keine wissenschaftliche Absicherung für die Zuverlässigkeit dieser Diagnostik gibt.
Die Anwendung der Dunkelfeldmikroskopie zur Diagnose einer Borreliose ist nicht Teil medizinischer Leitlinien. Patientinnen und Patienten wird empfohlen, sich auf bewährte labordiagnostische Verfahren zu stützen.
Ein zertifizierter Antikörpertest ist und bleibt der verlässlichste Weg, eine Borrelieninfektion nachzuweisen. Mehr Informationen findest Du hier: Borrelien-Antikörper-Test.
Lymphozytentransformationstest (LTT): Warum er nicht empfohlen wird
Einige spezialisierte Labore bieten zur Borreliose-Diagnostik den sogenannten Lymphozytentransformationstest (LTT) an. Dabei wird gemessen, ob bestimmte Immunzellen im Blut – die T-Lymphozyten – auf Borrelienbestandteile reagieren. Der Test soll Hinweise auf eine aktive Infektion geben.
Allerdings ist der LTT aus mehreren Gründen umstritten:
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Er ist nicht standardisiert – unterschiedliche Labore nutzen unterschiedliche Verfahren.
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Die Aussagekraft ist begrenzt, da auch Reaktionen auf vergangene Infektionen oder andere Reize möglich sind.
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Der LTT ist nicht Bestandteil medizinischer Leitlinien zur Diagnose der Lyme-Borreliose.
Weder das Robert Koch-Institut noch die AWMF-Leitlinien empfehlen den LTT zur Diagnose oder Therapiekontrolle. Wenn Du eine verlässliche Abklärung suchst, ist ein Antikörpertest nach dem empfohlenen Zwei-Stufen-Verfahren die deutlich besser belegte Methode.
Mehr Informationen dazu findest Du hier: Borrelien-Antikörper-Test
Fazit: Borrelien im Blut nachweisen
Borrelien können nur in sehr seltenen Fällen direkt im Blut nachgewiesen werden, etwa bei schwer verlaufenden Infektionen in der Frühphase. Die Diagnostik konzentriert sich daher auf den Nachweis von Antikörpern im Blut.
Der Bluttest erfolgt über die oben beschriebenen Methoden (ELISA und Immunoblot) und gibt Aufschluss darüber, ob Dein Immunsystem Kontakt mit Borrelien hatte. Die Tests sind hochspezifisch und zuverlässig, wenn sie korrekt durchgeführt und fachgerecht interpretiert werden.
Ein moderner Heimtest funktioniert nach demselben Prinzip – der einzige Unterschied liegt in der Art der Probengewinnung. Die Laboranalyse bleibt identisch.