Pfeiffersches Drüsenfieber (EBV): Symptome, Verlauf und wann ein Test sinnvoll ist
Ständige Halsschmerzen, geschwollene Lymphknoten, Müdigkeit – und niemand kann Dir genau sagen, ob es „nur“ eine starke Erkältung, eine Mandelentzündung oder doch Pfeiffersches Drüsenfieber ist. Viele Betroffene hangeln sich von Arzttermin zu Arzttermin, ohne eine klare Antwort zu bekommen.
Gleichzeitig geistert im Kopf die Frage: Ist das gefährlich? Muss ich etwas beachten? Und: Wie lange zieht sich das noch?
Dieser Artikel erklärt Dir in einfacher Sprache, was Pfeiffersches Drüsenfieber ist, welche Symptome typisch sind, wie die Diagnose gestellt wird – und in welchen Situationen ein gezielter EBV-Test wirklich sinnvoll ist.

1. Was ist das Pfeiffersche Drüsenfieber?
Pfeiffersches Drüsenfieber ist eine Virusinfektion, die durch das Epstein-Barr-Virus (EBV) ausgelöst wird. EBV gehört zu den Herpesviren und ist weltweit sehr häufig – die meisten Menschen infizieren sich im Laufe ihres Lebens.
Bei Kindern verläuft die Erstinfektion oft unbemerkt oder wie ein leichter Infekt. Wenn sich Jugendliche oder Erwachsene erstmalig anstecken, kann es dagegen zu einem ausgeprägten Krankheitsbild kommen – mit Halsschmerzen, Lymphknotenschwellungen, Fieber und starker Erschöpfung.
Der Name „Drüsenfieber“ kommt von den geschwollenen Lymphknoten („Drüsen“) und dem Fieber, das häufig über mehrere Tage anhält. Umgangssprachlich hört man auch den Begriff „Kusskrankheit“, weil das Virus über Speichel übertragen wird.
2. Wie steckt man sich mit EBV an?
EBV wird hauptsächlich über Speichel übertragen. Typische Wege sind:
-
Küssen
-
gemeinsames Benutzen von Gläsern, Flaschen oder Besteck
-
selten: Blutprodukte oder Organtransplantationen
Die Zeit zwischen Ansteckung und ersten Symptomen (Inkubationszeit) liegt meist bei vier bis sieben Wochen. In dieser Phase kann das Virus bereits weitergegeben werden, obwohl Du Dich vielleicht nur leicht erkältet fühlst oder gar keine Beschwerden hast.
Einmal infiziert, bleibt EBV lebenslang im Körper. Das Virus ruht in bestimmten Zellen des Immunsystems und kann sich später wieder aktivieren. Diese „Reaktivierungen“ verlaufen meist mild, können aber bei einigen Menschen erneut zu Erschöpfung und Lymphknotenschwellungen führen.
3. Typische Symptome beim Pfeifferschen Drüsenfieber
Die Beschwerden können sehr unterschiedlich sein – von leicht bis sehr ausgeprägt. Häufig sind:
-
Fieber über mehrere Tage
-
starke Halsschmerzen, entzündete Mandeln, geröteter Rachen
-
vergrößerte, druckempfindliche Lymphknoten (vor allem am Hals)
-
ausgeprägte Müdigkeit und Erschöpfung
-
Kopf- und Gliederschmerzen
Oft ist auch die Milz vergrößert. Das merkst Du nicht unbedingt, aber stumpfe Schläge gegen den Bauch (z. B. beim Sport) können dann gefährlicher sein. Auch die Leber kann mitbetroffen sein – typische Zeichen wären erhöhte Leberwerte, Übelkeit oder ein Druckgefühl im rechten Oberbauch.
Bei Kindern ist der Verlauf häufig milder. Erwachsene brauchen oft länger, um sich wieder richtig leistungsfähig zu fühlen – manchmal mehrere Wochen.

Verlauf und mögliche Komplikationen
In den meisten Fällen heilt Pfeiffersches Drüsenfieber innerhalb von zwei bis vier Wochen ab. Die Erschöpfung kann aber deutlich länger anhalten.
Komplikationen sind selten, aber wichtig zu kennen:
-
Milzruptur: Bei vergrößerter Milz kann ein harter Stoß gegen den Bauch zu inneren Blutungen führen. Deshalb in der akuten Phase kein Kontaktsport.
-
Leberentzündung: Leberwerte können vorübergehend erhöht sein.
-
Bakterielle Zusatzinfektion: Zum Beispiel eine Streptokokken-Mandelentzündung, die Antibiotika braucht.
-
sehr selten: neurologische Komplikationen (z. B. Hirnhautentzündung, Gesichtsnervenlähmung).
Schwere Verläufe und Komplikationen sind selten. Wichtig ist, Warnzeichen ernst zu nehmen: starke Bauchschmerzen, Luftnot, anhaltend hohes Fieber oder ein deutlich verschlechterter Allgemeinzustand gehören immer in ärztliche Hände.

5. Wie wird EBV nachgewiesen?
Weil Symptome wie Halsschmerzen, Fieber und Lymphknotenschwellung auch bei anderen Infektionen vorkommen, reicht der Blick in den Hals allein nicht. Die Diagnose stützt sich auf:
1. Klinische Untersuchung
Die Ärztin/der Arzt schaut sich Rachen, Mandeln, Lymphknoten, Leber und Milz an und fragt nach Dauer und Art der Beschwerden.
2. Blutuntersuchung – EBV-Antikörper
Im Blut können Antikörper gegen EBV gemessen werden:
-
VCA-IgM – Hinweis auf eine frische oder noch aktive Infektion
-
VCA-IgG – zeigt, dass Du bereits Kontakt mit EBV hattest (bleibt meist lebenslang positiv)
-
EBNA-1-IgG – taucht später auf und spricht für eine länger zurückliegende oder durchgemachte Infektion
Die Kombination dieser Werte zeigt, ob es sich eher um:
-
eine akute Erstinfektion,
-
eine kürzlich durchgemachte Infektion oder
-
einen länger zurückliegenden Kontakt handelt.
Bei speziellen Fragestellungen (z. B. Verdacht auf Reaktivierung, Immunschwäche) können zusätzliche Werte wie EA(D)-IgG oder eine EBV-PCR sinnvoll sein. Das ist dann eher ein Thema für spezialisierte Labore und Fachärztinnen/Fachärzte.
3. Weitere Laborwerte
-
Blutbild (z. B. typische „atypische Lymphozyten“)
-
Leberwerte (GOT, GPT, Gamma-GT, Bilirubin)
Diese Werte unterstützen die Diagnose, sind aber nicht spezifisch für EBV.
6. Behandlung: Was hilft wirklich?
EBV ist ein Virus – es gibt keine gezielte Standard-Medikation, die das Virus einfach „abschaltet“. Die Behandlung ist deshalb symptomorientiert:
-
ausreichend Ruhe und Schlaf
-
körperliche Schonung, besonders in der akuten Phase
-
viel trinken
-
Schmerz- und Fiebermittel nach ärztlicher Empfehlung
-
Verzicht auf Kontaktsport, solange die Milz vergrößert ist
Antibiotika helfen nur, wenn zusätzlich eine bakterielle Infektion vorliegt. Sie werden nicht routinemäßig bei Pfeifferschem Drüsenfieber eingesetzt.
Wenn Fieber lange anhält, die Schmerzen sehr stark sind oder der Allgemeinzustand schlecht ist, solltest Du unbedingt erneut ärztlich vorstellig werden.
7. Langzeitbeschwerden und Reaktivierung
Ein Teil der Betroffenen fühlt sich auch Wochen nach der akuten Infektion noch abgeschlagen, hat Konzentrationsprobleme oder das Gefühl, „nicht mehr richtig auf die Beine zu kommen“.
Hier stellen sich zwei wichtige Fragen:
-
Sind das noch Nachwirkungen der durchgemachten EBV-Infektion?
-
Oder liegt bereits etwas anderes vor – z. B. eine andere Infektion, eine Schilddrüsenerkrankung oder eine EBV-Reaktivierung?
Bei anhaltender Erschöpfung, Brain Fog oder unklaren Lymphknotenschwellungen lohnt sich eine strukturierte Abklärung. Dazu findest Du einen eigenen Artikel zum Thema „EBV-Reaktivierung und chronische Infektion“.

8. Wann ist ein EBV-Test sinnvoll?
Ein gezielter EBV-Test ist besonders dann hilfreich, wenn:
-
Du seit Tagen bis Wochen Fieber, Halsschmerzen und geschwollene Lymphknoten hast und der Verdacht auf Pfeiffersches Drüsenfieber im Raum steht
-
Du abgrenzen möchtest, ob Deine Beschwerden von EBV oder von einer anderen Infektion kommen
-
Deine Leberwerte erhöht sind und unklar ist, ob ein Infekt dahintersteckt
-
Du anhaltend müde bist und wissen möchtest, ob EBV bisher überhaupt eine Rolle gespielt hat
-
die Ärztin/der Arzt eine Reaktivierung im Rahmen anderer Erkrankungen oder einer Immunschwäche vermutet
Gerade bei unspezifischer Erschöpfung oder „immer wieder krank“ kann ein sauber interpretierter Antikörperstatus helfen, EBV als Ursache einzuordnen – oder gezielt auszuschließen.
💡 Wenn Du Dich in vielen dieser Punkte wiederfindest und bisher nur „normale“ Blutbilder hattest, kannst Du mit einem gezielten EBV-Test endlich prüfen lassen, ob EBV bei Dir überhaupt eine Rolle spielt – statt weiter im Dunkeln zu tappen.
👉 Zum EBV-Test für Zuhause von Vagusway – Diskrete Probenentnahme, Fachlabor-Diagnostik, ärztlich kommentierter Befund.

9. EBV-Test zu Hause: Wie Vagusway Dich unterstützen kann
Für viele Menschen ist es eine Hürde, immer wieder neue Termine zu vereinbaren, im Wartezimmer zu sitzen und sich durch verschiedene Stellen schicken zu lassen.
Mit einem strukturierten EBV-Test für Zuhause kannst Du einen ersten klaren Schritt gehen:
-
Du entnimmst eine kleine Blutprobe aus der Fingerkuppe mit einem speziellen Set.
-
Die Probe wird an ein Fachlabor geschickt.
-
Dort wird ein EBV-Antikörperprofil bestimmt (zum Beispiel VCA-IgM, VCA-IgG, EBNA-1-IgG und – je nach Test – EA(D)-IgG).
-
Die Werte werden ärztlich bewertet und in einem verständlichen Befund zusammengefasst.
So weißt Du, ob Dein Muster eher zu einer akuten Infektion, einer durchgemachten Infektion oder einer möglichen Reaktivierung passt – und ob sich weitere Schritte in diese Richtung lohnen.
Bei Vagusway kombinieren wir:
-
serologische EBV-Diagnostik im Fachlabor
-
einfache Probenentnahme zu Hause
-
ärztlich kommentierte Befunde mit klarer Einordnung
Damit Du nicht nur Zahlen bekommst, sondern eine Grundlage für sinnvolle Entscheidungen.

13. Häufige Fragen (FAQ)
Wie lange bleiben EBV-Antikörper im Blut nachweisbar?
VCA-IgG und EBNA-IgG bleiben meist lebenslang nachweisbar. VCA-IgM verschwindet typischerweise nach einigen Wochen, kann aber bei Reaktivierungen erneut auftreten.
Kann ich EBV mehrfach bekommen?
Eine Neuinfektion mit EBV ist nicht möglich – das Virus bleibt jedoch lebenslang im Körper und kann sich reaktivieren.
Wie zuverlässig ist ein EBV-Antikörpertest?
Sehr zuverlässig, wenn alle drei Parameter (VCA-IgM, VCA-IgG, EBNA-IgG) gemeinsam betrachtet werden. In unklaren Fällen hilft zusätzlich eine PCR.
Was ist der Unterschied zwischen einer Primärinfektion und einer Reaktivierung?
Die Primärinfektion ist die erste Ansteckung mit EBV – meist in der Jugend. Eine Reaktivierung beschreibt die erneute Vermehrung des Virus bei geschwächtem Immunsystem.
Wann ist eine EBV-PCR sinnvoll?
Bei unklaren Beschwerden, anhaltendem VCA-IgM, Immunsuppression oder dem Verdacht auf chronisch aktive EBV-Infektion.
Wie erfolgt die Testung mit dem Heimtest?
Einfach per Kapillarblutentnahme aus der Fingerbeere. Die Auswertung erfolgt im medizinischen Fachlabor – mit ärztlichem Befund.
Geschrieben von: Bahtier Kurbanov



