Zöliakie & Autoimmun-erkrankungen – Zusammenhang, Symptome & Tests

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Zöliakie und Autoimmunerkrankungen – wenn das Immunsystem aus dem Gleichgewicht gerät

Zöliakie ist nicht nur eine Unverträglichkeit gegenüber Gluten. Sie ist eine Autoimmunerkrankung – und genau das macht sie so besonders. Denn das Immunsystem greift nicht nur die aufgenommenen Glutenfragmente an, sondern auch das eigene Gewebe im Dünndarm. Diese ständige Entzündung führt zu einer Schädigung der Darmzotten und damit zu Nährstoffmängeln, chronischen Beschwerden und einer Vielzahl an Folgeproblemen.

Was viele nicht wissen: Zöliakie tritt überdurchschnittlich häufig gemeinsam mit anderen Autoimmunerkrankungen auf. Studien zeigen, dass das Risiko für Begleiterkrankungen wie Hashimoto-Thyreoiditis, Typ-1-Diabetes oder rheumatische Erkrankungen bei Zöliakie-Patienten deutlich erhöht ist. Das liegt daran, dass das Immunsystem durch genetische Faktoren, bestimmte Antikörper und die ständige Aktivierung besonders anfällig für Fehlsteuerungen wird.

Genau deshalb ist es so wichtig, nicht nur die Symptome im Darm zu betrachten, sondern das große Ganze zu sehen. Wer Zöliakie hat, sollte auch an mögliche Begleiterkrankungen denken – und umgekehrt gilt: Wer eine Autoimmunerkrankung hat, sollte auf Zöliakie getestet werden. Der Zöliakie-Test für Zuhause bietet hier eine einfache Möglichkeit, Klarheit zu schaffen.

Was bedeutet Autoimmunerkrankung?

Bei Autoimmunerkrankungen richtet sich das Immunsystem fälschlicherweise gegen den eigenen Körper. Statt Viren oder Bakterien zu bekämpfen, greifen die Abwehrzellen körpereigene Strukturen an. Das kann unterschiedliche Organe betreffen – von der Schilddrüse über die Bauchspeicheldrüse bis zu Haut oder Gelenken. Die Folge sind chronische Entzündungen, die zu Funktionsstörungen führen.

Zöliakie ist ein klassisches Beispiel: Schon kleinste Mengen Gluten lösen eine Immunreaktion aus, die sich nicht gegen den Fremdstoff allein richtet, sondern auch gegen das Enzym Gewebstransglutaminase im Dünndarm. Diese Autoantikörper sind der wichtigste Marker in der Diagnostik – und Grundlage des Zöliakie-Tests.

Warum Zöliakie mit anderen Autoimmunerkrankungen verbunden ist

Die enge Verbindung zwischen Zöliakie und anderen Autoimmunerkrankungen lässt sich wissenschaftlich erklären:

  • Genetik: Bestimmte HLA-Gene (v. a. DQ2 und DQ8) erhöhen das Risiko für mehrere Autoimmunerkrankungen gleichzeitig.
  • Chronische Entzündung: Durch die Darmentzündung wird das Immunsystem dauerhaft aktiviert und kann leichter fehlgesteuert werden.
  • Durchlässiger Darm („Leaky Gut“): Die Schädigung der Darmschleimhaut ermöglicht, dass größere Eiweißfragmente ins Blut gelangen und dort neue Immunreaktionen auslösen.
  • Gemeinsame Risikofaktoren: Umwelt, Ernährung und Infektionen spielen bei vielen Autoimmunerkrankungen eine Rolle – und verstärken die Anfälligkeit.

Mehr zu diesen Zusammenhängen erfährst Du in unserem Ratgeber Gluten & Autoimmunerkrankungen.

Häufige Begleiterkrankungen bei Zöliakie

Studien zeigen, dass Menschen mit Zöliakie ein 2- bis 10-fach erhöhtes Risiko für weitere Autoimmunerkrankungen haben. Besonders häufig sind:

  • Hashimoto-Thyreoiditis: Entzündung der Schilddrüse, führt zu Hypothyreose. Ein Schilddrüsentest gibt hier Klarheit.
  • Typ-1-Diabetes: Autoimmunzerstörung der insulinproduzierenden Zellen. Abklärung mit dem HbA1c-Test oder C-Peptid-Test.
  • Rheumatoide Arthritis: Gelenkentzündungen, die durch Immunreaktionen ausgelöst werden.
  • Dermatitis herpetiformis Duhring: Hautmanifestation der Zöliakie, verursacht durch die gleichen Antikörper.
  • Neurologische Erkrankungen: z. B. Polyneuropathien oder Ataxien, die durch Immunreaktionen auf Gluten ausgelöst werden.

Diese Zusammenhänge zeigen: Wer Zöliakie hat, sollte die eigene Gesundheit umfassend betrachten – nicht nur den Darm. Eine klare Diagnostik hilft, weitere Risiken frühzeitig zu erkennen.

Fazit

Zöliakie ist weit mehr als eine „Lebensmittelunverträglichkeit“. Sie ist eine Autoimmunerkrankung, die mit vielen anderen Krankheiten verknüpft sein kann. Wer betroffen ist, sollte diese Zusammenhänge kennen – und die eigene Gesundheit ganzheitlich im Blick behalten. Die richtige Diagnostik, von Zöliakie-Test bis Mikronährstoff-Check, ist der erste Schritt.

Hashimoto-Thyreoiditis und Zöliakie – die häufigste Kombination

Eine der häufigsten Begleiterkrankungen von Zöliakie ist die Hashimoto-Thyreoiditis, eine Autoimmunentzündung der Schilddrüse. Studien zeigen, dass bis zu 10 % der Zöliakie-Patientinnen gleichzeitig Hashimoto entwickeln. Umgekehrt ist auch bei Hashimoto-Patienten die Wahrscheinlichkeit für Zöliakie deutlich erhöht. Die Symptome überschneiden sich teilweise: Müdigkeit, Gewichtsschwankungen, Konzentrationsprobleme und depressive Verstimmungen können sowohl von der Schilddrüse als auch vom Darm kommen.

Darum ist es sinnvoll, bei Hashimoto-Betroffenen auch an Zöliakie zu denken – und umgekehrt. Für die Schilddrüsendiagnostik eignet sich der Schilddrüsentest, der die wichtigsten Hormone überprüft. Bei Verdacht auf eine Autoimmunerkrankung geben zusätzlich der Schilddrüsen-Antikörpertest und der Zöliakie-Test Sicherheit.

Zöliakie und Typ-1-Diabetes – eine ernste Kombination

Ein weiteres Beispiel für die enge Verbindung zwischen Autoimmunerkrankungen ist Typ-1-Diabetes. Hier greift das Immunsystem die insulinproduzierenden Zellen der Bauchspeicheldrüse an. Besonders bei Kindern und Jugendlichen mit Typ-1-Diabetes wird eine Zöliakie häufig zusätzlich diagnostiziert. Für die Betroffenen bedeutet das eine doppelte Herausforderung: strenge Blutzuckerkontrolle und gleichzeitig eine glutenfreie Ernährung.

Eine frühe Diagnose ist hier entscheidend. Wer bereits Typ-1-Diabetes hat, sollte mit einem Zöliakie-Test überprüfen, ob auch eine Glutenreaktion vorliegt. Ergänzend helfen Werte wie der HbA1c-Test und der C-Peptid-Test, den Verlauf des Diabetes besser einzuordnen. In manchen Fällen sind auch Autoantikörper-Tests sinnvoll, um die Immunreaktion zu verstehen.

Rheumatoide Arthritis und Gelenkbeschwerden

Auch rheumatoide Arthritis tritt häufiger bei Menschen mit Zöliakie auf. Dabei handelt es sich um eine chronische Entzündung der Gelenke, die Schmerzen, Steifigkeit und Verformungen verursachen kann. Manche Patientinnen berichten, dass sich die Gelenkbeschwerden durch eine glutenfreie Ernährung bessern – ein Hinweis darauf, dass das Immunsystem insgesamt entlastet wird, wenn Gluten gemieden wird.

Gerade hier ist eine Mikronährstoff-Analyse wichtig, da Entzündungen den Bedarf an Spurenelementen und Vitaminen erhöhen. Ein Defizit an Vitamin D, Eisen oder B-Vitaminen kann die Entzündung verstärken und die Heilung verzögern.

Hautmanifestationen – Dermatitis herpetiformis Duhring

Zöliakie betrifft nicht nur den Darm. Eine besonders typische Begleiterkrankung ist die Dermatitis herpetiformis Duhring, ein juckender Hautausschlag, der meist an Ellenbogen, Knien und Gesäß auftritt. Er wird durch die gleichen Antikörper verursacht, die auch die Darmschleimhaut angreifen. Der Ausschlag bessert sich in der Regel unter glutenfreier Ernährung deutlich – manchmal ist zusätzlich eine medikamentöse Behandlung nötig.

Die Haut ist damit ein wichtiges Warnsignal. Wer unter wiederkehrendem, stark juckendem Ausschlag leidet, sollte auch an eine verborgene Zöliakie denken und den Zöliakie-Test in Betracht ziehen.

Neurologische Folgen – wenn Gluten das Nervensystem belastet

Weniger bekannt, aber wissenschaftlich belegt: Zöliakie kann auch das Nervensystem betreffen. Manche Betroffene entwickeln Polyneuropathien (Kribbeln, Taubheitsgefühle, Schmerzen in Händen oder Füßen) oder Ataxien (Koordinationsstörungen). Die Ursache sind vermutlich Antikörper, die nicht nur den Darm, sondern auch Nervengewebe angreifen.

Auch psychische Symptome wie Depressionen, Angst und innere Unruhe sind häufig. Sie entstehen teilweise durch Nährstoffmängel (z. B. Eisen, Vitamin B12, Folsäure), teilweise aber auch durch die chronische Entzündung selbst. Hier helfen gezielte Tests wie der Vitamin-B12-Test, der Folsäure-Test oder der Mikronährstoff-Check, um Defizite frühzeitig zu erkennen.

Warum Tests so wichtig sind

Die Vielzahl an möglichen Begleiterkrankungen zeigt: Bei Zöliakie reicht es nicht, nur auf den Darm zu schauen. Vielmehr sollte das gesamte Immunsystem betrachtet werden. Deshalb ist es sinnvoll, regelmäßig Tests durchzuführen – nicht nur auf Zöliakie, sondern auch auf häufige Mangelzustände oder weitere Autoimmunreaktionen.

Eine sinnvolle Kombination ist:

Fazit

Zöliakie ist eng mit anderen Autoimmunerkrankungen verknüpft. Hashimoto, Typ-1-Diabetes, Rheuma, Haut- und Nervenerkrankungen sind typische Beispiele. Wer betroffen ist, sollte diese Zusammenhänge kennen und regelmäßig überprüfen lassen. Mit den richtigen Tests lässt sich Klarheit schaffen – und der Weg zu einer ganzheitlichen Behandlung ebnen.

Leben mit Zöliakie und weiteren Autoimmunerkrankungen

Die Diagnose Zöliakie ist für viele Betroffene erst der Anfang. Denn nicht selten gesellen sich andere Autoimmunerkrankungen hinzu – sei es eine Hashimoto-Thyreoiditis, ein Typ-1-Diabetes oder Haut- und Nervenerkrankungen. Für den Alltag bedeutet das zusätzliche Herausforderungen: regelmäßige Arztbesuche, strenge Ernährungskontrollen und das Gefühl, sich immer wieder neu anpassen zu müssen.

Doch die Erfahrung zeigt: Mit dem richtigen Wissen, klarer Diagnostik und einer strukturierten Ernährungsumstellung gewinnen viele Betroffene nicht nur Gesundheit zurück, sondern auch Lebensqualität. Ein wichtiger Schlüssel ist es, den Körper ganzheitlich zu verstehen – und nicht nur den Darm isoliert zu betrachten.

Therapie und Prävention – was wirklich hilft

Die Basis jeder Therapie bei Zöliakie bleibt eine strikte glutenfreie Ernährung. Sie stoppt die Immunreaktion im Darm und ermöglicht, dass sich die Schleimhaut regeneriert. Doch wer zusätzlich eine weitere Autoimmunerkrankung hat, muss auch diese gezielt behandeln. Beispiele:

Darüber hinaus spielt Stressbewältigung eine zentrale Rolle. Chronischer Stress verstärkt Entzündungen und kann Autoimmunreaktionen verschlimmern. Mehr dazu erfährst Du im Ratgeber Reizdarm, Stress & Depression.

Warum Mikronährstoffe so wichtig sind

Viele Autoimmunerkrankungen gehen mit Mangelzuständen einher. Zöliakie führt häufig zu Defiziten bei Eisen, Vitamin B12 und Folsäure. Auch Vitamin D, Zink und Selen spielen eine wichtige Rolle für das Immunsystem. Deshalb lohnt es sich, regelmäßig mit einem Mikronährstoff-Check oder gezielten Einzeltests wie dem Ferritin-Test oder dem Holotranscobalamin-Test den Status zu prüfen.

Alltag und Gesellschaft

Auch die soziale Seite darf nicht vergessen werden. Wer mit mehreren Autoimmunerkrankungen lebt, fühlt sich häufig unverstanden. Eine Einladung zum Essen, ein beruflicher Termin oder selbst der Besuch in der Schulkantine kann Stress auslösen. Hier hilft es, transparent zu kommunizieren und das Umfeld aufzuklären. Mehr Hintergründe findest Du in der Collection Zöliakie & Gesellschaft.

Häufige Fragen zu Zöliakie & Autoimmunerkrankungen

Warum treten Autoimmunerkrankungen oft gemeinsam auf?

Viele Autoimmunerkrankungen teilen genetische Risikofaktoren (z. B. HLA-DQ2/DQ8) und Mechanismen der Immunaktivierung. Ein entzündeter Darm begünstigt, dass das Immunsystem fehlgesteuert wird.

Kann ich durch glutenfreie Ernährung andere Autoimmunerkrankungen verhindern?

Nicht direkt. Aber eine glutenfreie Ernährung reduziert die chronische Entzündung im Körper und entlastet das Immunsystem. Dadurch sinkt das Risiko für zusätzliche Erkrankungen zumindest teilweise.

Welche Symptome deuten auf eine Kombination hin?

Neben den typischen Darmbeschwerden können starke Müdigkeit, Schilddrüsenprobleme, Blutzuckerschwankungen, Hautausschläge oder Gelenkschmerzen Hinweise sein. In solchen Fällen sind Tests wie der Gluten-Unverträglichkeit Test oder der Schilddrüsen-Antikörper-Test sinnvoll.

Wie finde ich heraus, ob ich mehrere Autoimmunerkrankungen habe?

Durch gezielte Labortests. Neben dem Zöliakie-Test sind bei Verdacht auf Begleiterkrankungen zusätzliche Untersuchungen nötig – z. B. Schilddrüse, Diabetesmarker oder Mikronährstoffanalysen.

Fazit – Zöliakie ganzheitlich betrachten

Zöliakie ist ein Beispiel dafür, wie eng Autoimmunerkrankungen miteinander verbunden sind. Wer betroffen ist, sollte nicht nur auf den Darm achten, sondern das gesamte Immunsystem im Blick behalten. Mit der richtigen Diagnostik, einer strikten glutenfreien Ernährung und der Unterstützung durch Tests gelingt es, Folgeerkrankungen frühzeitig zu erkennen und aktiv gegenzusteuern.

Starte jetzt mit Deinem Test und finde heraus, ob neben Zöliakie weitere Autoimmunreaktionen eine Rolle spielen: